Meine schulische Ausbildung in Kehl von Pierre Gülden, Auszubildender zum Stanz- und Umformmechaniker, 3. Ausbildungsjahr
Mein erster Blockunterricht in Kehl:
Meine Anreise nach Kehl war nach rund sechs Stunden Zugfahrt geschafft und so kam ich Sonntagabend im 365 km entfernten Kehl und im angegliederten Wohnheim der Beruflichen Schulen an. Dort wurde ich freundlich von der Leiterin des Wohnheims empfangen und bekam mein Zimmer zugeteilt.
Bereits am ersten Abend lernte ich den ein oder anderen Mitschüler und Mitbewohner im Wohnheim kennen und bekam Auskunft über den Schulalltag, also über die Schulfächer, den Unterrichtsablauf, die Pausenzeiten, das Mittagessen und über mögliche Freizeitaktivitäten.
Am nächsten Morgen ging es dann in die Schule, die ca. 1 km vom Wohnheim entfernt ist. Meine neuen Klassenkameraden zeigten mir den Weg zur Schule, meine Klassenzimmer und Fachräume sowie die Mensa, in der das Mittagessen für die Wohnheimschülerinnen und - schüler serviert wird.
Der Unterricht begann um acht Uhr, indem Ich meinen Klassenlehrer, Herrn Arbogast, kennenlernte. Mir wurden Fragen zu meiner Schule, Firma, Heimat und sogar zu meinem „Dialekt“ gestellt, was mich etwas zum Schmunzeln brachte. Während meines ersten Tages lernte ich fast alle meine Lehrer kennen und konnte mich gut in den Unterricht integrieren. Mittagessen gab es um 13 Uhr, welches immer frisch zubereitet wird, sogar mit Desserts. Nur für Getränke muss hier jeder Schüler selbst vom eigenen Geld bezahlen.
Nach Schulschluss hat man die Möglichkeit ab 13 Uhr zurück ins Wohnheim zu gehen. Dort ist man ungestört und kann den Unterrichtsstoff nacharbeiten oder sich alleine oder mit Klassenkameraden auf anstehende Klausuren vorbereiten.
Auch kann man dort mit den Eltern und Freunden telefonieren oder das Internet nutzen. Im Wohnheim wird das Abendessen um 18 Uhr serviert. Gelegentlich bekommt man auch hier etwas Warmes zum Abend serviert, wie zum Beispiel Rührei, Schnitzel oder Backfisch und als Dessert Joghurt, Pudding oder Obstsalat. Danach kann man es sich in seinem Zimmer gemütlich machen oder man begibt sich in einen der beiden Aufenthaltsräume mit Balkon, wo jeweils ein Fernseher und eine Couch zur Verfügung stehen.
Ich bin von der gesamten Idee des Besuchs der Berufsschule in Kehl mit dem Blockunterricht begeistert. Man kann sich während seines Aufenthalts in Kehl voll und ganz auf den Schulalltag konzentrieren, ist in der Fachklasse unter Fachkollegen und erhält durch die sehr engagierten Berufsschullehrer und die fachliche Ausrichtung der Schule, sehr guten berufsbezogenen Unterricht.
Der Blockunterricht hat außerdem auch den gravierenden Vorteil, dass ich während wichtiger Prozessaufgaben, wie zum Beispiel dem Rüsten an der Kaltfließpresse, dauerhaft im Unternehmen bin und somit die komplette Arbeitswoche der Abteilung zur Verfügung stehe.
Meine Abschlussprüfung Teil 2 und meine Vorbereitung:
Vor meiner theoretischen Abschlussprüfung im Mai diesen Jahres werden ich noch zu 3 Berufsschulblöcken nach Kehl fahren und mich dort zusammen mit meinen Klassenkameraden und mit unseren Fachlehrern auf die schriftliche Abschlussprüfung zusammen mit unseren Lehrern vorbereiten.
Meine Zufriedenheit und die sehr gute fachliche und menschliche Betreuung von Seiten von Schule und des Wohnheims spiegeln sich auch in meinen sehr guten schulischen Leistungen wider. Diese kann ich hoffentlich auch bei der Abschlussprüfung unter Beweis stellen.
Zur Freizeitgestaltung kann ich empfehlen: Zum einen die Besichtigung Kehls mit der Fußgängerpassage, die Rheinbrücke nach Straßburg und ihre Parks und Wegen und die Stadt Straßburg. Wenn man etwas Zeit am Wochenende hat, lohnt auch ein Ausflug in den Europapark Rust, welcher nur rund eine Stunde entfernt liegt. In Kehl gibt es aber auch auf jeden Fall viele Einkaufsmöglichkeiten und falls man noch etwas mehr von der Gegend sehen möchte, kann man dies auch mit Bus und Bahn tun.