Projekt „Energie-Scouts“ an der IHK Trier
Frau Ubl stellte uns das Projekt vor. Wir waren sehr interessiert und stimmten der Teilnahme an dem Projekt zu, zudem wir dann bei der IHK Trier angemeldet wurden.
Folglich fuhren Tim und ich zusammen zur IHK Trier zum ersten Workshop „Basiswissen“. Während diesem erfuhren wir von Herrn Dipl.-Kfm. Petermann, unserem Dozenten, die Grundlagen über Energie und Energieverbrauch. Grundbausteine seines Vortrags waren die Auflistung und der Vergleich von Energieträgern und das Feld der Energiegewinnung. Außerdem wurde der Energieverbrauch in Haushalten, beziehungsweise Unternehmen, in Deutschland dargestellt, gleichzeitig wurden wir über den verschwenderischen Umgang mit Energie aufgeklärt.
Anhand von Beispielen und einem Quiz wurde uns bewusst gemacht, dass Energie derzeit nicht effizient genutzt, sondern eher verschwendet wird: Man kennt es selbst, wenn das Licht nutzlos angelassen wird, stundenlang warm geduscht wird, die Heizung bei geöffnetem Fenster läuft und für ein paar Meter das Auto benutzt wird, statt zu Fuß zu gehen.
Nicht beachtet wird bei alldem, woraus die Energie gewonnen wird: Strom kommt zum Beispiel aus Kraftwerken und Diesel gewinnt man aus Erdöl. Durch den hohen Energieverbrauch in Industrieländern ergibt sich das Problem, dass die Rohstoffvorräte immer geringer werden. Anzuführen ist weiter, dass sich die Energiekosten durch ineffizientes Handeln mit der Zeit aufsummieren.
Im Endeffekt hat der erste Workshop unser Bewusstsein für Energieeffizienz gestärkt.
Wenige Wochen später folgte der zweite Vertiefungs-Workshop an der IHK Trier. Dort lag der Schwerpunkt auf dem Vergleich verschiedener Energieformen, den Einsparpotenzialen und deren Mess-Ermittlung im Unternehmen, sowie der Darstellung von Methoden, um Energie effizienter zu nutzen, inklusive zahlreicher Rechnungsbeispielen. Die Rechnungsbeispiele behandelten verschiedene Energieformen wie Licht, Druckluft und Abwärme, sowie Rechnungen zur statischen Amortisation.
An diesem Tag wurde uns viel in Form von kleineren Vorführungen veranschaulicht dargestellt. Weiterhin durften wir selber einige Messmethoden, wie zum Beispiel eine Wärmebildkamera, testen und damit messen.
Nach erfolgreicher Teilnahme an den beiden Workshops folgte die Projektphase im Unternehmen. Dort haben wir uns mit den Betriebspaten, Frau Ubl (Personalleiterin) und Herr Leif (Fertigungsleiter), zusammengesetzt, um Energie-Einsparpotenziale herauszustellen und so ein passendes Projekt im Unternehmen zu finden.
In den Workshops haben wir unter anderem erfahren, dass Druckluft in den meisten Industriebetrieben der teuerste Energieträger ist und schon kleine Leckagen im Druckluftsystem große Druckluftverluste und somit auch große Mehrkosten verursachen können.
Herr Leif, in dessen Zuständigkeitsbereich auch das Energiemanagement als Arbeitssicherheits- und Energie- und Umweltbeauftragter fällt, erklärte uns, dass in unserem Betrieb zurzeit ein System zur Drucklufterfassung installiert wird, an dem Druckluftverbrauch, Energieverbrauch, nötige Energiekosten etc. erfasst werden. Auf das oben genannte System griffen wir mit Herr Leif zur Prüfung des Druckluftverbrauchs zu und erkannten rasch ein nicht unerhebliches Einsparpotenzial.
Aufgrund der Energieverschwendung und der Höhe der Mehrkosten haben wir uns zusammen mit den Betriebspaten dazu entschieden, zu untersuchen, weshalb diese Energie verloren geht und wir starteten das Projekt „Derzeitige Druckluftverbräuche bei Bilstein & Siekermann® und das Erkennen von Einsparpotenzialen“.
Folglich war unsere Aufgabe, die nächsten Schritte zu planen, um ein strukturiertes Energiemanagement zu gewährleisten:
- Wie ist die allgemeine Situation, wie ist die Verbrauchssituation in kWh momentan, welches Einsparpotenzial besteht ebenfalls (Feststellung IST-Zustand).
- Erfassen der ans Druckluftsystem angeschlossenen Maschinen und anderer Druckluftverbraucher im Zuge eines Betriebsrundgangs
- Ausarbeitung einer Maschinenliste auf Basis des Betriebsrundgangs; Vorstellung des Projekts vor den Abteilungsleitern
- Zweiter Betriebsrundgang zur Untersuchung (mit Tastsinn, Gehörsinn) des Druckluftsystems und Erfassung (inkl. Bilder) der Leckagen
- Vorbereitung der Listen für Ausgabe an Abteilungen (Reparatur) Reparatur der Leckagen
- Auswertung der Listen nach Reparaturen
- Auswertung des Projektes; Berechnung der statischen Amortisationszeit
Nachdem ein Plan erstellt worden war, ging es an die Umsetzung. Dabei hielten wir uns an den oben angegebenen Plan.
Nach der Auswertung der Daten verfassten wir einen ausführlichen Bericht über unser Projekt inklusive der Idee, der Umsetzung und der Auswertung.
Außerdem wurde ein Plakat erstellt, welches einen schnellen Überblick über das Projekt bieten sollte. Sowohl der Bericht, als auch das Plakat wurden an die IHK Trier weitergeleitet, um diese entsprechend zu bewerten.
Am 07.03.2018 fand dann an der IHK Mainz eine Preisverleihung statt, bei der die besten acht bundesweit eingereichten Projekte vorgestellt und die drei Besten prämiert wurden.
Leider wurde der von uns sorgfältig erarbeitete Bericht über das Projekt mit der Begründung verworfen, dass Duale Studenten von der IHK nicht berücksichtigt werden dürfen und somit nicht für die Endauswahl berücksichtigt werden.
Trotzdem durften wir uns über einen interessanten Tag an der IHK Mainz und über eine Teilnehmerurkunde freuen.
Fazit:
Die Einsparung von Energie bei Bilstein & Siekermann®, durch die Behebung der Leckagen, ist eindeutig zu erkennen. Positiv ist auch zu vermerken, dass wir, Bilstein & Siekermann®, unsere CO2-Emission durch unsere Arbeit senken konnten. Sowohl von unserer Seite aus, als auch von Seiten der Abteilungsleiter und der Betriebspaten, ist das Projekt „Derzeitige Druckluftverbräuche bei Bilstein & Siekermann® und das Erkennen von Einsparpotenzial“ als einen vollen Erfolg zu werten.
Abschließend ist zu sagen, dass wir froh darüber sind einerseits an den Workshops teilgenommen zu haben und andererseits für die Verfolgung des Projekts freigestellt und dabei auch unterstützt worden zu sein.
Die Projektphase im Unternehmen war sehr interessant und es hat viel Freude gemacht. Wir wurden in die Abläufe der Abteilungen des Unternehmens integriert, die den Bereich des Energiemanagements betreffen, welche man sonst nicht sofort kennen lernt. Es war nicht nur eine Bereicherung an Wissen über Energie, Energieeffizienz und der damit verbundenen Einsparpotenziale, welches uns eventuell im späteren Studiengang behilflich sein wird, sondern führte auch zu einer positiven Änderung unseres Blickwinkels und Bewusstseins für dieses Thema. Mit diesem Projekt konnten wir in Zusammenarbeit mit Herr Leif und Frau Ubl aber auch durch selbstständiges Erarbeiten Veränderungen im Betrieb anregen und realisieren.